Überraschung im Briefkasten: Deutsche Glasfaser baut mit kurzer Vorwarnzeit

Die gute Nachricht zuerst: Die Deutsche Glasfaser verlegt im Gemeindegebiet in Windeseile und mit überschaubaren Kollateralschäden die Kabel fürs zukunftssichere Breitbandnetz. Die weniger gute Nachtricht: Obwohl die Verlegung perfekt durchgeplant ist und die eingesetzte Technik sehr zuverlässig arbeitet, gibt es für die Anwohner praktisch keine Vorwarnzeit. Im Klartext: Am späten Nachmittag landeten die Karten mit der Aussage „Morgen geht’s los, parken Sie bitte nicht im öffentlichen Bereich Ihrer Straße“ in den Briefkästen, eine Stunde später wurden Halteverbotsschilder aufgestellt und am nächsten Morgen starteten die Arbeiten. Wohl dem, der sein Auto bei der Abreise in den Urlaub nicht vor dem Haus geparkt hat und all denen, die gerade keinen Möbelwagen, Küchenbauer oder Container erwarteten. Warum die Deutsche Glasfaser so und nicht anders arbeitet, erfuhr parthenspatz.de im Gespräch mit Unternehmenssprecher Dennis Slobodian.

„Wir machen hier keinen klassischen Tiefbau, sondern verlegen die Kabel praktisch per ‚Wanderbaustelle‘ und schließen die Straße im Lauf des Tages wieder provisorisch“, erklärte Slobodian. „Auf diese Weise werden bis zu 800 Meter am Tag geschafft.“ Komme es zu Problemen, z.B. durch abgestellte Fahrzeuge, wird bei den Anwohnern geklingelt, um Baufreiheit zu erhalten. „Wir haben bereits über 200 Gemeinden mit mehr als 500.000 Anschlüsse erschlossen und sind mit dieser Arbeitsweise gut gefahren.“ Über die Ankündigung der Arbeiten per Briefkasten mit einem Tag Vorlauf sei bei den Veranstaltungen im Vorfeld informiert worden. Das lässt umgekehrt allerdings auch den Schluss zu, dass diejenigen, die sich nicht für die Angebote der Deutschen Glasfaser interessieren, vom Anrücken der Bautrupps ein wenig überrascht werden. Bei Arbeiten, die in Regie der Gemeinde Borsdorf erfolgen, ist das anders, denn dort werden Sperrungen längerfristig angekündigt.

Kritik gab es von Anwohnern bereits mehrfach wegen der unzureichenden Qualität der wiederhergestellten Fußwege und der nur provisorisch verschlossenen Straßendecke. „Wir versetzen die Straßendecke nach Abschluss der Arbeiten wieder in den ursprünglichen Zustand“, betonte Slobodian. Das betreffe auch die Stellen, an denen Aufgrabungen verfüllt und mit Kleinpflaster abgedeckt wurden. Unebenheiten an den Gehwegen, wie z.B. in Amselweg und Kurzer Straße, würden spätestens im Zusammenhang mit der Abnahme durch die Gemeinde nachgearbeitet. Dazu gebe es jeweils montags Absprachen mit dem Borsdorfer Bauamt.

Dass im Zusammenhang mit den Bauarbeiten angerichtete Schäden zügig beseitigt werden, erlebten bereits mehrere Betroffene. So „erwischte“ es z.B. in der Panitzscher Vogelsiedlungen Telefonleitungen, die bei der Erschließung des Wohngebietes vor rund 25 Jahren verlegt worden waren. In diesen Fällen rückte wenig später ein Monteur an, der den Schaden beseitigte. Wer im Zusammenhang mit den Bauarbeiten der Deutschen Glasfaser Fragen oder Probleme hat, kann sich an die Bau-Hotline des Unternehmens wenden. Sie ist unter der Rufnummer 028 61 890 60 940 erreichbar.    André Dreilich

Übrigens: Am 9. August 2019 wird der Hauptverteiler (PoP) in Panitzsch zum Ort eines kleinen Festes. Die Deutsche Glasfaser bittet Interessierte zu Gesprächen bei Bratwurst und Getränken. Achtung, Ironie: Dass diese Veranstaltung in einem Schreiben an die Gemeinde als „PoP-Event“ angekündigt wird, sollte keine falschen Erwartungen wecken. Außerdem wird es für die Eingeborenen weder Feuerwasser noch Glasperlen geben.

Leave a Comment